Man stelle sich vor, jemand ist aus eigener Schuld bis über beide Ohren total verschuldet. Und dieser Mensch hat definitiv keine Mittel um je wieder heil aus dieser finanziellen Zwickmühle herauszukommen. Keine Chance. Ein stiller Beobachter erkennt dies, und stellt sich dem Schuldner frei von Vorurteilen vor. Er macht ihm dann das erstaunliche Angebot, alle Schulden augenblicklich zu bezahlen. Einzige Voraussetzung wäre, er müsse an die Person glauben die das möglich macht: Hebräer 11,6: ''Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.'' Doch dieser Mensch ist argwöhnisch und diskutiert erstmal darüber, woher er denn überhaupt wissen will, daß da ein Schuldner vor ihm steht? Und wer er überhaupt sei? Zudem wäre alles ja auch immer nur relativ und reine Ansichtssache. Zum Thema ''Schuld und Schulden'' meint er lediglich: ''Schuld hat nur der, der sich schuldig fühlt!'' Und was ihn belaste, wenn überhaupt, das ignoriere er einfach, weil man nur auf diese Weise im Leben zu was kommt und sich durchsetzen kann. Überhaupt verbiete er sich, daß man sich in seine privaten Angelegenheiten einmischt. Es wäre für den ''Menschenfreund'' besser, er würde schnell das Weite suchen, bevor noch etwas passiert. Und so geschieht es. Der edle Helfer zieht sich zurück und wird wieder zum stillen Beobachter. Solche Begegnungen hatte Jesus viele und manche Menschen haben ihre Drohungen wahr gemacht und wurden gewalttätig. Ihr blinder Haß ging so weit, daß sie Jesus voller Verachtung ins Angesicht spuckten (Matthäus 26,67).
Für uns heutige Christen (also Menschen, die sich dankbar und gerne die Schuld haben bezahlen lassen) sind die damaligen Ereignisse auch eine Aufforderung zur gegenseitigen Mutmachung und zur Geduld. Haben sie Jesus seinerzeit verfolgt und abgelehnt, so wird es auch uns gehen (Johannes 15,20). Auch wir müssen manchmal, um unserer Hoffnung willen, uns allerhand dummes, beleidigendes, hochmütiges und spöttisches anhören. Sicherlich nie in dem Ausmaß was Jesus erdulden und aushalten musste. Dies übersteigt jedes menschliche Vermögen, denn er war und ist Gott (Offenbarung 1,18). Aber ohne Gegenwind können wir keine Christen sein in dieser dunklen Welt. Jesus war sozusagen sein eigenes Schicksal, er war ein göttliches Zeichen dem widersprochen wurde (Lukas 2,34). Für uns, die wir nur ''eine kleine Zeit leiden'' (1. Petrus 5,10) soll das irdische Leben des Heilands ein Beispiel und Zeugnis dafür sein, den Widerspruch der Ungläubigen in Geduld und Langmut zu ertragen. Wir sollen uns nicht von dem was wir hören und sehen entmutigen lassen. Noch können Menschen Gottes Hilfe und Gnade im Evangelium ergreifen. Niemand müsste mit seinen Schulden sterben - Gott ist reich an Barmherzigkeit und vergibt uns unsere Schuld! Jesus Christus ist Sieger über Tod und Teufel! Halleluja! :-)