Wir Menschen leiden nicht gerne. Und selbst wenn es uns scheinbar richtig gut geht, finden wir garantiert etwas, worüber wir uns beschweren können. Wir streben nach Perfektion und ärgern uns dann, wenn etwas oder jemand Mängel offenbart. Auf den Gedanken daß Schwierigkeiten, Fehler, Leid und Unvollkommenheit eigentlich ein ''Wink mit dem Zaunpfahl'' sind, darauf kommen wir nicht einmal im Traum. Leid und Erfolg, Leid und Sieg, Leid und Erkenntnis - das passt für die allermeisten Menschen nicht zusammen. Sinnvolles Leid ist für sie so wie trockenes Wasser, langsame Schnelligkeit oder traurige Freude. Aber es ist nicht nur ein Phänomen der ungläubigen Menschen! Auch wir Christen haben hier unsere Schwierigkeiten. Die Einstellung die Hiob hatte (''Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!'') haben wir meistens nicht (Hiob 1,21). Stattdessen hadern wir mit unserem ''Schicksal'' und zermartern uns den Kopf warum einem ausgerechnet jetzt dies und das passieren musste? Manchmal sind wir so blind und einfältig und träge daß wir es sogar übersehen daß Jesus ganz nahe bei uns ist und alles im Griff hat. Den sogenannten ''Emmaus-Jüngern'' erging es so. Manchmal wissen wir schwarz auf weiß was Sache ist und zweifeln trotzdem wenn es dann genauso kommt. Aber auch das hat etwas Gutes. Auf diese Weise erkennen wir, daß unser Herz tatsächlich ein ''trotziges und verzagtes Ding'' ist (Jeremia 17,9).
Was man am eigenen Leib erfährt, prägt und verändert einen viel mehr als alle graue Theorie. Das zum Beispiel ist auch ein Grund dafür, daß wir von Gott auf Erden erzogen werden und uns alles zum Besten mitwirken wird (Römer 8,28). Gerade auch das, was wir erleiden und erdulden müssen, wird seine Wirkung nicht verfehlen wenn wir Kinder Gottes sind. Selbst Jesus musste sich diesem Prinzip unterordnen (Hebräer 5,8). Aber gewiß hat nicht jedes Leid immer auch einen erzieherischen Hintergrund. Wer Leid grundsätzlich als Strafe versteht hat nichts verstanden. Wenn wir krank sind dann ist das auch immer eine Erinnerung an den Tod welcher der Sünde Sold ist (Römer 6,23). Auch wenn man erlöst ist durch den Glauben, hat man mit den Folgen der Sünde noch nicht abgeschlossen! Der Fluch der Sünde besteht noch - das ist der Kreislauf dieser Welt. Wir als Christen haben einen Schatz (den Heiligen Geist) in irdenen Gefäßen (2. Korinther 4,7). Warum ist das so? Damit uns klar wird, daß die überschwengliche Kraft Gottes niemals von uns kommen kann. Mit der richtigen Einstellung ist es sogar ein besonderer Segen schwach, krank, gebrechlich und arm zu sein - solche Menschen verlassen sich normalerweise nicht auf sich selbst und sie glauben ohne Kompromisse daran, was die Heilige Schrift sagt. Sie zweifeln nicht und werden dadurch oftmals mehr gesegnet als jemand, der scheinbar alles hat und mitbringt!