Letzte Woche las ich in der Zeitung, dass ein Stadtstreicher gestorben war. IM Prinzip eine normaler Meldung, oder doch nicht? Wen interessiert das schon?
Doch, das war interessant. Der Mann war bekannt. Ich habe ihn viele Jahre lang gesehn. Immer gleich, immer dieselbe Kleidung (so schien es zumindest). Er hatte immer dieselben Sachen bei sich, die ihm seinen Namen gaben unter dem man ihn so kannte.
Seinen richtigen Namen habe ich erst durch den Artikel in der Zeitung erfahren. Da stand so einiges über ihn drin, was vermutlich niemand vorher wusste. Woher er kam, wie er in der Schule war. Aber kaum einer hat mit ihm je gesprochen. Er beobachtete scheinbar stumm und unbeteiligt die Welt um sich her.
Mir wurde bewusst, wie man sich an andere Menschen gewöhnen kann, ohne etwas über sie zu wissen. Er war einfach da. Mal hier, mal da. Und jetzt ist er weg.
Wen kümmert es?
Ich denke an Jesus, der gerade mit solchen Menschen zusammen war. Ihn interessiere es was sie taten, was sie dachten, wie sie lebten und warum.
Und er liebte sie. Einfach so.
Sicher, jede Stadt hat ihre Hilfsprogramme, Kleiderstuben oder Suppenküchen.
Aber wie siehts einfach mal mit Liebe aus?
Ich möchte mit offeneren Augen durch meine Stadt gehen, den Menschen mit Liebe begegnen und sie nicht nur als Statisten meines Lebens kennzeichnen.
Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan… Das sind Jesu Worte zu diesem Thema.