Nichts leichter als das? Nein, das wäre nicht ehrlich so etwas zu behaupten. Ich fragte mich, ob wir manchmal nicht auch das Gefühl kennen, daß Gott unsere Werke nicht gutheißen kann? Bei Kain war es so, daß er Taten mit Glauben verwechselte und dachte vor Gott wäre das Jacke wie Hose. Weit gefehlt! Er war dem großen Irrtum unterlegen zu denken, Gott im Grunde bei dem was er tut nicht nötig zu haben. Er müsste also nur äußerlich seine Pflicht erfüllen und seine Schäfchen wären im Trockenen und alle zufrieden. Kain war eher religiös als gläubig. Er wusste um die Existenz Gottes aber rebellierte innerlich gegen den, der über ihm stand. Er wollte Unabhängigkeit obwohl Gott es nur gut mit ihm meinte und ihn vor Schaden (und sich selbst) bewahren wollte. Deshalb auch seine Frage: Warum ergrimmst du? Kain hatte keinen Grund dazu und das Übel lag allein in seiner Einstellung und Undankbarkeit (Matthäus 15,18-19). Das Leben im Geist ist vom Glauben bestimmt (also von Gott, der Geist ist). Wer dies nicht einsieht und folgedessen ablehnt, wird vom Fleisch regiert (Galater 5,16-18). Gott schenkt uns wirkliche Freiheit. Diese wahre Freiheit steckt in dem Wissen um die gnädige und liebevolle Abhängigkeit von Gott, unserem Schöpfer.
Die Welt in der wir leben ist in keinster Weise dazu geeignet die Freiheit zu erfahren und zu erleben, auch wenn das behauptet wird. Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht (Johannes 8,34). Als erlöste Kinder Gottes dürfen wir aber aufrecht unseren Blick frei erheben. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Das Gegenteil ist der gesenkte Blick wie bei Kain, der nach der Warnung Gottes (die an ihm abprallt) seinen Bruder Abel eifersüchtig erschlägt (1. Mose 4,8). Die Erlösung ist vollkommen (Römer 6,6-7). Was kann also dann noch praktisch sein in unserem Glaubensleben? Die fromme Routine? Glauben aus der Konserve? Nein, das Gegenteil: Aus dankbarem Glauben heraus stets aktuelle und gute Werke tun und das sogar manchmal, um den Unwissenden und Törichten ''das Maul zu stopfen'' (1. Petrus 2,15). Es tut uns gut Gott gehorsam zu sein und mit freiem, erhobenem Blick ein ehrbares Leben zu führen. Und dies im Wissen um die freie, ewige Gnade Jesu Christi (1. Petrus 1,13). Und wenn wir Fehler machen, hinfallen und kein Zeugnis sind, dann sollen wir es nicht wie Kain machen, der uneinsichtig, zynisch und unaufrichtig war (''Soll ich meines Bruders Hüter sein?'') sondern dann stehen wir eben wieder auf, bekennen unsere Schuld, und bleiben nicht im Selbstmitleid liegen (Sprüche 24,16). Die Gnade ist größer als jedes Versagen! :-)