Wir müssen Gott sicherlich nicht an seine Worte und Versprechungen erinnern. Viel eher muß Gott uns daran erinnern. Aber wir dürfen uns gewiß darum bemühen, den HERRN aufrichtig zu suchen. Und zwar in der inneren Gewißheit, daß er sich auch finden läßt (5. Mose 4,29). Wir leben in einer gottesfeindlichen Welt und sind tatsächlich wie Schafe unter die Wölfe geworfen (Matthäus 10,16). Da wäre es ziemlich fahrlässig und dumm anstatt den guten Hirten Jesus Christus, uns selbst oder den Nervenkitzel zu suchen. Ich staune über den König David und über seine, ich nenne es einmal ''liebevolle Dreistigkeit'' Gott gegenüber. Im Psalm 30 schildert er, wie er in Todesnot erschrocken ist als er merkte, daß Gott sein Antlitz verborgen hatte (8) um dann flehend Gott zu fragen, wer ihm den danken und seine Treue verkünden soll, falls er nun in die Grube fährt? Hinzu fügte er dann noch die mutige ''Frage'', ob so etwas vielleicht der Staub vollbringen könnte (10)? David ließ nicht locker und machte sich eigenständig viele Gedanken über Gott und sein Wort und war mit ganzem Herzen beim HERRN. Er wusste daß ihm in dieser Gesinnung auch von Gott immer geholfen wurde (Psalm 28,7). Ist Gott nun möglicherweise verärgert über so eine gezielte und herausfordernde Vertraulichkeit? Nein, Gott will uns begegnen und nahe sein im Gegensatz zu manchen höhergestellten Menschen und Amtsträgern, die in so einem Fall sich dann auch schnell auf den Schlips getreten fühlen wenn man sie zu sehr an ihre Versprechen erinnert.
Gott hat sich sogar für seine Zusagen und seinen ewigen Ratschluß verbürgt (Hebräer 6,16-17). Das musste er nicht, aber aus Liebe und Verbundenheit und wohl auch weil Menschen vergeßlich sind, hat er sich dazu entschlossen. Die Seele Davids suchte Gott. Er suchte nicht in erster Linie seinen Altar oder das Gesetzbuch oder das Gefühl von Gott sondern die lebendige Person die dahinter stand. David hatte Sehnsucht hinter den Vorhang ins Allerheiligste zu schauen (Hebräer 6,19). Er gab sich nicht mit einer oberflächlichen Beziehung oder einigen rituellen Handlungen zufrieden - er wollte dem Herzen des allmächtigen Gottes nahe sein. Darum, weil er das Antlitz des HERRN suchte, war er auch ein Mann nach dem Herzen Gottes. Mit weniger wollte er sich nicht zufrieden geben. David machte im Laufe seines Lebens bestimmt nicht weniger Fehler als andere Kinder Gottes. Aber er wollte sich vor Gott und seinem Antlitz nicht verstecken und litt sogar darunter, wenn der HERR sich einmal kurzfristig verborgen hatte. Er öffnete dem Reden und Wirken Gottes die Tür seines Herzens. Dadurch bekam er erhebende Einblicke in Gottes Wesen denn der Geist erforscht alle Dinge, selbst die Tiefen der Gottheit (1. Korinther 2,10). Was er dort erkennen durfte, drückte er in seinen großartigen Psalmen nach menschlicher Weise aus (z.B. Psalm 19) wo er Gott überschwenglich lobt und preist für seine Macht und Größe und Weisheit. Wenn wir Gott so kennenlernen, freut sich unser Herz so sehr, daß unsere Augen leuchten. Nehmen wir den HERRN beim Wort, so wird es geschehen. :-)