Nach welchem Wind hängst du deine Fahne?
Micha war als Prophet in einer schwierigen Lage. Er sollte dem König Auskunft geben ob der geplante Kriegszug erfolgreich verlaufen würde, ob Gott sich dazu stellen würde. Vor wem hat Micha mehr Achtung? Vor Gott oder dem König?
Aber eigentlich beginnt die Geschichte etwas weiter vorne: Joschafat, König von Juda und Gott treu besucht Ahab, den König von Israel, der von Gott nichts wissen will. Ahab will in den Kampf ziehen und fordert Joschafat auf, ihn zu begleiten. Der möchte aber gerne erst den Willen Gottes darüber wissen. So lässt Ahab seine Propheten kommen und die erzählen das Blaue vom Himmel herunter, bis es Joschafat zu doof wird und fragt ob es denn nicht einen Propheten gäbe, der wirklich den Willen Gottes verkünden würde. Ahab ist genervt und sagt über Micha, das er ihn nicht mag, weil der nur schlechte Dinge von ihm sagen würde. (Naja, sagen wir mal, Micha sagt einfach die Wahrheit und Ahab ist kein guter Mensch….).
So kommt Micha. Und erst sagt er auch was Ahab am liebsten hören wird, das er den Kampf natürlich gewinnen wird. Aber Ahab kennt das Spiel und fordert Micha auf, das zu sagen, was er eigentlich sagen will. Und die Wahrheit ist: das der Kampf nicht gut ausgehen wird und Ahab dabei sterben wird.
Am Ende ist Ahab tot und Micha verbringt wohl den Rest seines Lebens im Gefängnis, weil Ahab ihn einsperren ließ.
Kein gutes Ende, gebe ich zu. Aber ich finde bewundernswert wie Micha seinem Gott treu folgt, egal was passiert. Er weiß sich sicher in den Händen seines Gottes, egal, was Menschen ihm drohen.
Ich frag mich, warum wir so oft unser Fähnlein nach dem Wind hängen, mal dies, mal das sagen und dabei Gott verleugnen anstatt die Wahrheit zu sagen?
Gott ist treu – bist du es auch?