Leben und Tod. Manchmal ist die Grenze doch nur so dünn, kaum spürbar. Manchmal entscheiden Sekunden, ein paar Zentimeter, eine Fügung über Leben und Tod, darüber, ob ein Mensch weiterhin bei uns hier auf Erden bleibt und uns begleitet oder ob Gott ihn zu sich holt und ihm das ewige Leben schenkt.
Ich finde, das Wort „Tod“ ist immer sehr furchteinflößend und unangenehm und es bereitet einem sofort einen kleinen Schauer und Angst. Wenn ich etwas von Tod höre oder womöglich auch noch sehe, dann fühle ich mich sofort sehr unwohl und möchte schnellstmöglich von diesem Thema weg.
Aber warum ist das eigentlich so? Warum reagieren wir oft so empfindlich auf den Tod?
Es ist die Angst, einen Menschen zu verlieren, der uns so wichtig ist und dem wir vielleicht sehr viel zu verdanken haben und dessen Gesellschaft wir sehr schätzen. Der beste Freund oder die beste Freundin und natürlich die Familie! Doch sollten wir in unserer Angst nicht vergessen, dass wir den Gestorbenen damit Gott in die Hand geben. Er ist frei von Schmerzen, von Sorgen und hat durch Gott das ewige Leben als das größte Geschenk, das wir überhaupt bekommen können! Und wichtig ist: Das gilt auch für uns! Auch wir werden nach unserem Tod nicht einfach „verschwinden“, sondern zu unserem Vater gehen, der uns mit offenen Armen empfangen wird. Das ist doch vielleicht ein kleiner Trost, oder?
Gestern war ich im Krankenhaus und bin dort auf zwei Menschen getroffen, deren Schicksal mich sehr berührt hat: Ein Mann, der schwer krank ist und nicht mehr lange leben wird und eine Frau, die verunglückt ist und sehr viel Glück gehabt hat! Der Mann hat von seiner Vergangenheit erzählt und auch davon, dass er immer sehr stark mit dem Glauben in Verbindung stand und sich auch versucht hat so gut es geht zu engagieren. Selbst im Krankenhaus noch. Ganz automatisch habe ich begonnen, für ihn zu beten. Natürlich konnte ich mir die Frage: „Herr, warum gerade er? Warum?“ nicht verkneifen, aber doch weiß ich, dass er sehr leidet und er eines Tages erlöst sein wird und es auch ihn etwas beruhigt hat, dass er in seinem Glauben Kraft schöpfen kann. Er hat dann noch ein silbernes Kreuz bekommen, dass er sich gleich umgehängt und an sein Herz gedrückt hat, für mich ein sehr bewegender Augenblick. Und auch die Frau hat mich sehr berührt, sie hat viel erzählt und ihre Schilderungen gingen sehr unter die Haut auch für sie habe ich gebetet.
Nur aus diesen beiden Erfahrungen heraus habe ich es mir zugetraut, dieses Thema in meiner kleinen Andacht anzusprechen.
Lasst uns beten für die Menschen, für die der Tod gegenwärtig ist, die ihn vielleicht fürchten oder ihm gerade entronnen sind. Lasst uns beten für die Menschen, die kämpfen wollen und die wissen und vielleicht noch erfahren sollen, dass Gott bei ihnen ist und sie beschützt!
Denn wir sind alle eine Gemeinschaft, die zusammenhält.