Gestern war ein interessanter Artikel in unserer Zeitung. Irgendwo im Schwarzwald in einer Kirchengemeinde wird seit 50 Jahren (!) unablässig gebetet. Tag und Nacht.
Über tausend Männer beten rund um die Uhr. Nachts ist alle zwei Stunden Wechsel, Tagsüber jede Stunde. Frauen sind nicht dabei, den Grund weiß ich nicht. Ist auch erst mal egal.
Tausend Männer! Wahnsinn hab ich nur gedacht und still an meine Gemeinde gedacht. Ob sich da mehr als fünf finden würden, die bereit wären bei so etwas mit zu machen?
Wir haben eine Gebetskette und auch einige Leute die sich tageweise abwechseln, damit an jedem Tag zumindest eine Person betet.
Aber tausend? Na ja, so groß ist meine Gemeinde jetzt auch nicht, aber die Zahl klingt trotzdem gewaltig. Ich erinnere mich an einige einzelne Gebetsnächte, wo es immer schwierig war für bestimmte Stunden jemanden zu finden.
Warum fällt es uns so schwer, uns bewusst Zeit zum Gebet zu nehmen?
Ich bilde da auch keine Ausnahme. Leider. Aber ich muss zugeben, dass auch ich immer wieder eine Ausrede finde.
Jesus bat seine Jünger im Garten Gethsemane doch eine Stunde mit ihm zu beten als er voller Angst seiner Gefangennahme entgegenging. Doch die Jünger schliefen ein. Paulus erinnert hier die Gemeinde in Thessaloniki das sie beten sollen, unablässig.
Wir brauchen immer wieder eine solche Erinnerung. Ich auch.
Darf ich uns heute daran erinnern? Das wir beten sollen? Gott loben, ihn anbeten, aber auch unsere Verantwortung darin wahrnehmen, dass wir für andere beten?
Die tausend Männer sind mir heute ein Vorbild, das sie bereit sind von ihrer Zeit zu „opfern“ um Zeit mit Gott zu verbringen – seit 50 Jahren unablässig.