Dieser Vers aus dem Josua-Buch erinnert mich an ein Ereignis aus der vergangenen Woche. Ich war für 8 Tage als Gruppenleiterin auf einer Kinderfreizeit mit 28 Kindern auf Spiekeroog. Es war eine sehr schöne, aber auch anstrengende Woche, die immer wieder alle Konzentration und starke Nerven in Anspruch nahm. Auch bei dieser einen Situation:
Wir waren zu Fuß auf dem Rückweg zum Hafen, um dort dann mit dem Schiff wieder in Richtung Heimat zu fahren. Bei einer kurzen Verschnaufpause ging eines unserer Kinder einfach weiter, wie riefen hinterher, doch das Mädchen verschwand einfach hinter der nächsten Ecke und als ich hinterher gelaufen war, war sie schon völlig verschwunden. Mit der ganzen Gruppe suchten wir sie, allen voran unsere Diakonin und ich, doch es half nichts, sie war weg.
Unsere einzige Möglichkeit war jetzt, zum Hafen zu gehen und zu hoffen, dass auch das Mädchen das getan hat. Auf dem Weg dorthin betete ich: „Herr, lass doch nicht zu, dass sie hier allein umherirrt und wir sie nicht finden. Gib ihr die Richtung an, lass sie zum Hafen gehen“. Als wir dann am Kai standen, schaute ich durch die ganzen Wartenden hindurch und fand: Das kleine Mädchen. Völlig aufgelöst stand sie da und erzählte mir, wie sie sich fühlte und dass sie direkt zum Hafen gegangen sei und noch einen Mann nach dem Weg gefragt hatte, der sie daraufhin begleitet hatte. Sie hatte so eine Angst, uns verloren zu haben und zurückbleiben zu müssen.
Der Vers in Josua ist für mich auf beide „Seiten“ übertragbar: Einmal natürlich auf das Mädchen: Nachdem sie sich kurz erschrocken hatte, bekam sie doch einen kühlen Kopf und tat genau das Richtige. Gott war bei ihr, die ganze Zeit, als sie vielleicht dachte, alleine zu sein.
Dann ist der Vers aber auch auf uns Suchende übertragbar: Auch haben uns sehr erschrocken, waren in Panik, aber mussten dennoch ebenfalls die Nerven bewahren, besonders vor den anderen Kindern. Gott war auch bei uns, er hat mein Gebet erhört und er hat alles zum Guten geführt, als wir alle wieder vereint dort am Kai standen und gemeinsam auf das Schiff gehen konnten.
Ich wünsche euch, dass auch ihr an diesem heutigen Tag nicht den Mut oder die Nerven verliert, denn auch euch wird Gott an diesem Tag begleiten und nicht im Stich lassen.